Die unvorhersehbaren Auswirkungen des Ausbruchs und die Unterbrechungen in den Lieferketten der Unternehmen bewirken einen großen Wandel in der verarbeitenden Industrie weltweit. Der Ausbruch von Covid-19, bei dem die derzeit verwendeten ERP-Systeme auf die Probe gestellt werden, veranlasst uns, die Richtigkeit der in der Vergangenheit getroffenen Entscheidungen zu hinterfragen. ERP-Systeme stehen jetzt im Mittelpunkt aller Entwicklungen in der Geschäftswelt.
Drei verschiedene Szenarien der Industrie
Bei unvorhergesehenen Herausforderungen wie den jetzigen wissen wir mit Sicherheit, dass sich die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, verändert. Als ERP-Unternehmen sehen wir drei verschiedene Szenarien für unsere Kunden. Erstens gibt es Fabriken, die als unentbehrlich gelten und weiterarbeiten – allerdings oft mit einer stark reduzierten Belegschaft, was bedeutet, dass viele unglaublich beschäftigt sind. Unternehmen in der Lebensmitteldistribution oder in der Medizintechnik zum Beispiel mussten ihr Geschäft schnell anpassen, um der Nachfrage nach dem “neuen Jetzt” gerecht zu werden. Es bleibt wenig Zeit, um über Verfahren oder Prozesse nachzudenken – alles dient der Unterstützung des Landes. Für viele Hersteller war die Einstellung von Zeitarbeitskräften unverzichtbar, um Schritt zu halten. Und um dies zu unterstützen, wurden zusätzliche ERP-Softwarelizenzen benötigt.
Es gibt aber auch Unternehmen am anderen Ende des Spektrums, die einen Nachfragerückgang zu verzeichnen haben und infolgedessen Personal entlassen mussten. Es gibt aber auch Unternehmen in der Mitte des Spektrums, die die Ausfallzeit nutzen, um bestehende Prozesse zu aktualisieren und so gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Einige Hersteller nutzen diese Zeit, um interne Projekte mit Hilfe von ERP-Software zu beschleunigen. ERP-Software, die aus der Ferne installiert und eingerichtet werden kann, wird hier eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung dieser Pläne spielen.
Die Zukunft der ERP-Branche ist sicherlich interessant. Sektoren wie der Baustoffhandel und die Lebensmittelherstellung und -verteilung werden für die Erholung der britischen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sein und haben bereits begonnen, ihre Geschäftsmodelle anzupassen. Neue kontaktlose Initiativen wie “Click and Collect” werden immer notwendiger werden, ebenso wie der zunehmende Einsatz von mobilen Lizenzen, damit Hersteller überall auf Geschäftsinformationen zugreifen können.
Die Hersteller werden viel vertikaler werden
Eine der wichtigsten Auswirkungen von COVID-19 auf Unternehmen ist zweifellos die Erkenntnis, wie anfällig Lieferketten sein können. Die Menschen waren überrascht, wie kurz die Lieferkette sein kann, wenn man nach Übersee geht. Diese Lieferketten sind – wie wir gesehen haben – unweigerlich anfällig für Störungen, und die Hersteller werden bestrebt sein, dieses Risiko in Zukunft zu verringern.
Ich gehe davon aus, dass die Hersteller nach der COVID-19 viel vertikaler werden. Viele werden in Fähigkeiten und Technologien investieren wollen, um einen Großteil dieser Prozesse vor Ort durchführen zu können. Auch die öffentliche Wahrnehmung beginnt sich zu ändern, und die Verbraucher erkennen allmählich, dass es sich lohnt, ein wenig mehr auszugeben, um Produkte und Initiativen “Made in Britain” zu unterstützen.
Aus der ERP-Perspektive bedeutet die Rückverlagerung der Fertigung ins Ausland eine bessere Kontrolle. Es bedeutet eine gemischte Fertigung, einschließlich Fertigung auf Bestellung, Fertigung auf Lager, Fertigung nach Bedarf, Projekte, usw. Viele Hersteller werden diese Fähigkeiten im Unternehmen benötigen.
Roboter und Cobots werden die Hauptakteure der neuen Normalität sein
Die ganze Welt möchte, dass die Situation so schnell wie möglich vorbei ist. Im Moment fragen sich alle, wie lange es dauern wird, bis das Virus abklingt und die Wirtschaft wieder zur Normalität zurückkehrt. Wie die neue Normalität nach der Pandemie aussehen wird, ist noch eine Frage der Neugierde. In den nächsten 3 bis 6 Monaten wird es darum gehen, wie man die Effizienz im Unternehmen steigern kann. Technologie – in Kombination mit einem effektiven ERP-System – wird dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Wir sehen bereits jetzt eine beschleunigte Einführung von Robotern und Cobots in den Fabriken. Viele Hersteller beginnen bereits, die Vorteile der Robotik für den autonomen Betrieb ihrer Fabriken zu erkennen, ohne dass dafür eine komplette menschliche Belegschaft erforderlich ist. Allerdings sind den Robotern Grenzen gesetzt – sie müssen genau wissen, was sie tun sollen, und sie müssen programmiert werden, damit sie es tun. Daher ist ein technologisches Grundgerüst erforderlich, das eine detaillierte Planung, Datenerfassung usw. ermöglicht, um die Vorteile der Technologie zu nutzen. Hier kommt ERP ins Spiel.
Das Streben nach intelligenteren Lieferketten
Es ist nicht falsch zu sagen, dass sich all die Investitionen und die harte Arbeit, die die Unternehmen in den letzten Jahren in ihre digitale Transformation gesteckt haben, wirklich gelohnt haben. Jetzt ist es an der Zeit, das Unternehmen besser für die neue digitale Normalität nach der Pandemie zu positionieren.
Wo britische Hersteller bisher bei der Industrie 4.0-Revolution zurückgeblieben sind, gibt es jetzt eine echte Chance, Technologien wie die Automatisierung in den Vordergrund zu rücken, da die Hersteller eine intelligentere Lieferkette anstreben.
Tools wie Rechnungsstellung, Dokumentenmanagement und alternierende Arbeitsabläufe werden zu einem immer beliebteren Diskussionsthema unter unseren Kunden. Die Unternehmen beginnen wirklich, die Vorteile der digitalen Transformation in Bezug auf Kosten- und Zeitersparnis zu erkennen.
Letztendlich wird die Beschleunigung der Technologie durch die Verfügbarkeit von Mitteln in den kommenden Monaten und Jahren vorangetrieben. Schließlich ist Bargeld der König, besonders in Zeiten wie diesen. Dank der von der Regierung vorgeschlagenen Darlehen für die Beschaffung von Wirtschaftsgütern können Unternehmen jetzt ein zinsloses Darlehen für bis zu zwei Jahre aufnehmen. Das bedeutet, dass immer mehr Unternehmen jetzt in der Lage sind, in die digitale Transformation zu investieren.
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